Wenn Sie Portugal abseits der Touristenzentren entdecken möchten, ist das Auto die beste Wahl. Viele schöne Entdeckungen und Begegnungen haben wir nur dank eines Mietwagens machen können.
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zu Verkehrsregeln, Geschwindigkeitsbegrenzungen, Mautgebühren und vieles mehr…
In Portugal werden sowohl der internationale als auch der nationale Führerschein akzeptiert. Wie in Deutschland besteht Anschnallpflicht. Das Telefonieren am Steuer ist ebenfalls verboten, Kindersitze sind Pflicht.
Kinder unter 1,35 Meter (bzw. unter 12 Jahren) dürfen nur in speziellen Rückhaltesystemen mitfahren. Kinder bis zum vollendeten 3. Lebensjahr dürfen auf dem Vordersitz nur bei ausgeschaltetem Airbag und in einem rückwärts gerichteten Kindersitz mitfahren.
Die Zulassungsbescheinigung I (früher Fahrzeugschein) ist mitzuführen.
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt innerorts 50 km/h, auf Autobahnen 120 km/h und außerorts 90 km/h.
Fahren unter Alkoholeinfluss wird hart bestraft – in Portugal liegt die Promillegrenze bei 0,5. Für Autofahrer mit weniger als drei Jahren Fahrpraxis liegt die Grenze bei 0,2 Promille.
Gerade die vermeintlich lockere Urlaubsstimmung verleitet dazu, mit einem „Gläschen“ mehr zu fahren. In Kombination mit einem ungewohnten Auto und unbekannten Gefahrenstellen kann das gefährlich werden.
Auch in Portugal gilt eine Warnwestenpflicht. Wenn man zum Beispiel wegen eines Unfalls oder einer Panne das Fahrzeug verlassen muss, soll sie davor schützen, von anderen Autos angefahren zu werden.
Deshalb ist das Mitführen und Anlegen einer Warnweste in Portugal Pflicht.
Das Bußgeld für das Nichtanlegen beträgt in Portugal mindestens 120 Euro. Dies gilt auch für Mietwagen! Die Warnwesten müssen der europäischen Norm EN 471 entsprechen. Sie erkennen dies an einem Aufkleber.
Die wichtigsten Strecken in Portugal werden von gebührenpflichtigen Autobahnen (Autoestradas/A) oder gebührenfreien Itinerários Principais (IP) bzw. Complementares (IC) abgedeckt. Diese Straßen sind in der Regel gut ausgebaut. In ländlicheren Gebieten gibt es dagegen häufig noch schmale, gepflasterte Straßen. Landstraßen sind durch ein N gekennzeichnet.
Die mehr als 3.000 km Autobahnen (Autoestradas) in Portugal sind komplett mautpflichtig. Betreiber der Autobahnen sind private Unternehmen, wie z.B. der Ex Staatskonzern BRISA.
Die Bezahlung erfolgt entweder über OnBoard Untis, Prepaid oder direkt an den Mautstellen auf der Autobahn. Für Touristen ist die nutzungsabhängige Mautzahlung üblich. Hier erhält man bei der Auffahrt eine Karte, die man nicht verlieren sollte. Beim Verlassen der Autobahn wird anhand dieser Karte die Strecke und damit der Preis ermittelt.
Der Preis richtet sich nach den gefahrenen Kilometern und nach Art des Fahrzeugs. Wohnmobile zahlen pro km mehr als ein PKW.
Im Vergleich zu Frankreich oder Italien ist das immer noch relativ günstig. Portugal hat aber noch einen weiteren Vorteil: Da das Land nicht das größte in der EU ist, ist auch eine Nord-Süd-Durchquerung nicht allzu teuer :-).
In Lissabon sind Teile der Stadt als Umweltzone deklariert. Die zweistufigen Zonen heißen „ZER“ (Zona de Emissões Reduzidas).
Hier gelten Fahrverbote für folgende Fahrzeuge:
→ Karte der Umweltzonen in Lissabon
In Portugal müssen Bußgelder häufig direkt bei dem Polizeibeamten bezahlt werden, der den Verstoß festgestellt hat. Fahrzeuge können beschlagnahmt werden, wenn sich der Fahrer weigert, das Bußgeld zu bezahlen. Auch Parkkrallen (siehe unten) werden erst nach Bezahlung entfernt.
Strafzettel oder Knöllchen gab es kaum, und als Deutscher hatte man ohnehin nichts zu befürchten, da Bußgelder für Parkverstöße in Deutschland nicht eingetrieben wurden. Leidtragende waren alle, die auf freie Gehwege angewiesen waren (Rollstuhlfahrer, Kinderwagen, …).
Auch die historische Straßenbahnlinie 28 in Lissabon konnte oft den Fahrplan nicht halten, da die Schienen zugeparkt waren.
Die Situation hat sich aber seit dem in vielen Kommunen, darunter auch Lissabon, deutlich geändert. In vielen Städte ist die Politesse „privatisiert“ worden. In der portugiesischen Hauptstadt hat die z.B. die Firma emel die Überwachung des ruhenden Verkehrs übernommen. Gleichzeit betreibt diese Firma auch Parkhäuser in Lissabon.
Die Kontrolleure von emel sind in Lissabon sehr aktiv und kontrollieren die meisten Parkplätze bzw. Anwohnerzonen mehrmals am Tag. Online-Leser hatten geschrieben, dass emel auch an der Algarve aktiv ist.
Für Autofahrer bedeutet das: Steht man unberechtigt in einer Anwohnerzone oder auf einem nicht erlaubten Parkplatz oder hat die Parkzeit überschritten, bekommt man schnell einen Strafzettel (siehe Foto unten). Bleibt dieser länger (Stunden bis Tage) an der Windschutzscheibe kleben, folgt die Parkkralle. Laut einer Politesse kostet das Entfernen der Parkkralle in Lissabon 180 €. Der nächste Schritt ist das Abschleppen, was noch teurer ist.
In Portugal wird darüber viel diskutiert. Die einen freuen sich über freie Gehwege bzw. Zebrastreifen, die anderen sehen das als Geldeintreiberei für den klammen Staat.
Seit Oktober 2009 gibt es ein Gesetz, dass Bußgeldbescheide aus Portugal auch in Deutschland eingetrieben bzw. vollstreckt werden. In der Regel ab einer Höhe von 70 Euro. Die 70 Euro Grenze kann bei mehreren kleinen Parkverstößen oder bei einer Parksünde mit Bearbeitungsgebühr schnell gerissen werden.
Bei den Themen Alkohol am Steuer bzw. Geschwindigkeitsübertretungen und Raserei sind die 70 Euro auch in Portugal sehr schnell überschritten.
Also: Auch im sonst mit Regelungen so locker erscheinenden Portugal bzw. in Urlaubsstimmung gilt es die gleiche Vorsicht walten zu lassen wie zu Hause.
Auch ein Mietwagen schützt nicht vor Strafen bzw. Bußgelder bei Parksündern, Rasern und Knöllchen. Die Strafen werden durch die Mietwagenfirma weitergegeben bzw. eingetrieben. Sie haben ja die Kreditkartennummer….
→ Parken in Lissabon:
Parkhäuser, Parkplätze & Tipp: So sparen Sie Parkgebühren in Lissabon
→ Parken in Porto:
Parkhäuser, Parkplätze & Tipp: So sparen Sie Parkgebühren in Porto
Meiner Meinung nach sollte ein geübter Autofahrer auch mit dem südländischen Fahrstil der Portugiesen zurechtkommen. Dennoch zeigt die europäische Unfallstatistik, dass Portugal überdurchschnittlich viele Unfallopfer zu beklagen hat. Wir empfehlen daher, vorsichtig und vorausschauend zu fahren. Man sollte der Versuchung widerstehen, sich in der lockeren Urlaubsstimmung dem vermeintlich lockeren Fahrstil der Einheimischen anzupassen.
Mehr Informationen, aktuelle Preise zu Mietwagen in Portugal finden Sie hier. Außerdem gibt’s dort auch unsere Tipps, wie Sie die Tricks der Autovermieter umgehen können….
Die Bestimmungen können sich jederzeit ändern. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann von mir für diese Themen wie auch für den ganzen Online Reiseführer NICHT übernommen werden.
Wenn Sie in die Karte hineinzoomen, können Sie das Straßennetz im Detail sehen.
Der Preis richtet sich nach den gefahrenen Kilometern und nach Art des Fahrzeugs. Wohnmobile zahlen pro km mehr als ein PKW.
Preisbeispiele für die Autobahnmaut (PKW, Stand 2024):
Lissabon – Porto: 296 Autobahnkilometer auf der A1 – 23,45 € Maut (7,9 ct pro km), Wohnmobile zahlen 41,25 €
Seit Oktober 2009 gibt es ein Gesetz, dass Bußgeldbescheide aus Portugal auch in Deutschland eingetrieben bzw. vollstreckt werden. In der Regel ab einer Höhe von 70 Euro. Die 70 Euro Grenze kann schnell gerissen werden. Oft sind Bußgelder gleich im Land zu begleichen. Es kann dabei auch mit der Beschlagnahmung des Autos gedroht werden.
Die Höchstgeschwindigkeiten betragen innerorts 50 km/h, auf Autobahnen 120 km/h und außerhalb geschlossener Ortschaften 90 km/h. Tipps und einige besondere Verkehrsregeln in Portugal finden Sie in unserem Online Reiseführer.
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