Unsere Erfahrungen
Wir haben mehrere Wochen unserer Elternzeit an der Küsten und in Lissabon verbracht. Im Folgenden haben wir einige Tipps und Informationen zusammengestellt, die vor allem für den ersten Urlaub mit Baby, Säugling oder Kleinkind hilfreich sein können. Denn gerade dann ist es gut und beruhigend für die jungen Eltern, wenn sie sich vorab informieren können und ungefähr wissen, was im jeweiligen Urlaubsland, in diesem Fall Portugal, auf sie zukommt.
Anreise mit Kind nach Portugal:
Fliegen mit Kleinkind oder Baby
Die Antwort auf die Frage, ob man mit seinem Baby Fliegen kann, ist natürlich immer individuell vom jeweiligen Kind abhängig.
In der Regel vertragen die meisten Babys das Fliegen aber sehr gut. Kinder bis zwei Jahre fliegen bei den meisten Fluggesellschaften kostenlos, bzw. gegen eine geringe Pauschale (oft 10 % des Preises für einen Erwachsenen). Allerdings haben sie dann auch keinen Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz, sondern sitzen bei den Eltern auf dem Schoß.
Sicherheitsrisiko – kein eigener Sitzplatz im Flugzeug
Ob man dieses Sicherheitsrisiko eingehen möchte, sollte man sich gut überlegen. Sicherer ist die Möglichkeit, einen extra Sitzplatz zu buchen und zu bezahlen. Dann benötigen Sie noch einen Autokindersitz, der für das Sitzen im Flugzeug zugelassen ist und das Kind kann auf dem eigenen Sitz mitfliegen. Damit ist es bei Turbulenzen oder anderen Problemen besser fixiert und gesichert.
Welche Autositze mit in den Flieger dürfen, sollten Sie unbedingt vorab mit der Airline klären. Bei manchen Fluggesellschaften gibt es in den vordersten Reihen an den Wänden angebrachte Baby-Liegeschalen.
Viel und sperriges Gepäck…
Beim Gepäck gibt es je nach Fluggesellschaft unterschiedliche Vorschriften. Am besten vorher gut informieren, wie viel Freigepäck erlaubt ist, damit es beim Check-in keine bösen Überraschungen gibt. Denn gerade wer mit Kindern verreist, hat ja meistens doch etwas mehr Gepäck dabei. Bei vielen Fluggesellschaften dürfen Babys und Kleinkinder/Kinder einen Buggy, ein Reisebett oder auch einen Autokindersitz kostenlos als Sperrgepäck mitnehmen. Allerdings dürfen diese Dinge nur bestimmte, vorgeschriebene Abmessungen haben. Unbedingt vorher bei der jeweiligen Airline erkundigen!
Wo kann ich in Portugal Babynahrung kaufen?
Tipps zur Versorgung vor Ort
In Portugal findet man eigentlich in allen Supermärkten auch Babyartikel. Zum Teil so, wie man sie aus Deutschland kennt. Milupa Säuglingsnahrung und Breigläschen von Nestlé.
Bio-Babynahrung
In den größeren Supermärkten wird man auch Bio-Babynahrung finden. In Lissabon gibt es auch immer mehr Bio-Supermärkte, in denen man auch eine Auswahl an Bio-Produkten für Babys und Kleinkinder findet. Gerade die Bio-Gläschen sind aber sehr teuer, weshalb es sich hier wieder lohnen kann, selbst zu kochen (Stand 2023)
Es gibt keine Pampers
Bei den Windeln wird man in Portugal vergeblich nach der Marke „Pampers“ suchen, diese heißt dort „Dodot“! Preislich sind sie teurer als bei uns, qualitativ aber genau gleich. Auch Feuchttücher und andere Pflegeprodukte für Babys sind in Portugal teurer als in Deutschland.
Das Leitungswasser in Portugal kann man in der Regel in den meisten Regionen zwar trinken, für die Zubereitung von Säuglingsnahrung bzw. für Kinder sollte man jedoch besser das Trinkwasser im Supermarkt zu kaufen. Das Leitungswasser ist häufig stark gechlort und der Zustand kann sich auch immer wieder ändern.
Kinderwagen, Buggy, oder Rückentrage?
Tipps zum „Kindertransport“

Nur wenige Strände haben solche Wege – im Sand macht’s selbst mit größeren Rädern keinen Spaß (Bild: selbst)
In den portugiesischen Städten wie Porto und vor allem Lissabon wird es schwierig, mit einem Kinderwagen überall hinzukommen. Die vielen sehenswerten Altstadtgassen sind eng, das Pflaster sehr holprig und die Gehwege schmal. In der Alfama in Lissabon gibt es mit einem Kinderwagen bzw. Buggy eigentlich kein Durchkommen, sodass ich aus eigener Erfahrung hier den Einsatz eines Tragesystems, z.B. Kraxe bzw. Manduca o.ä. für ein Baby bzw. Kleinkind empfehlen kann. Damit können Sie die Stadt problemlos erkunden.
Unterwegs mit Metro, Straßenbahn…
Wenn Sie den öffentlichen Nahverkehr nutzen möchte, geht das mit einem Tragesystem auch wesentlich leichter. In die Straßenbahn „Electrico 28“ in Lissabon kommt man einem Kinderwagen z.B. überhaupt nicht hinein.
Die Metrozugänge haben zwar meistens einen Aufzug, allerdings funktioniert dieser oft nicht, sodass Sie den Buggy dann doch die vielen Treppen tragen müssen. Für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer gibt es extra breitere Zugänge in den Metrostationen, aber auch diese sind häufig geschlossen und man muss zunächst beim Servicepersonal Bescheid geben, dass dieses geöffnet wird.
Für einen Urlaub in Lissabon mit Kleinkind bzw. Baby empfiehlt es sich also, eine Kraxe bzw. ein Tragesystem mitzunehmen. Auch wenn Sie etwas die Natur erkunden und wandern möchten oder länger am Strand spazieren, ist eine Kraxe von Vorteil. Im Sand oder auf grob geschotterten Wegen macht es mit einem Wagen keinen Spaß. Wir hatten während der Elternzeit diese Kraxe dabei und waren, obwohl sie eher zu den günstigen Modellen zählt, mehr als zufrieden.
Baby Stillen in der Öffentlichkeit?
Eine wichtige Frage für alle Mütter, die ihre Babys bzw. Säuglinge noch Stillen und das auch im Urlaub in Portugal vorhaben. Meiner Erfahrung wird Stillen in der Öffentlichkeit in Portugal nicht so gut akzeptiert, bzw. ist auch nicht so verbreitet wie man es von Deutschland her gewohnt ist.
Man findet aber gerade in den Einkaufszentren und großen Kaufhäusern extra Räume für stillende Mütter, die mit Stühlen bzw. Sesseln ausgestattet sind, sodass man dort bequem und ungestört Stillen kann. Gut ausgestattete und saubere Wickelräume findet man in allen größeren Supermärkten (z.B. Continente) und Shopping-Malls (z.B. Vasco da Gama Shopping-Center in Lissabon).
Was sollte alles ins Gepäck?
Wie weiter oben schon beschreiben, kann man auch in Portugal nahezu alles kaufen und finden, was man aus Deutschland auch gewöhnt ist. Allerdings kann es sein, dass man mitunter lange danach suchen muss. Deshalb bietet es sich an, gerade bei speziellen Sachen, diese von zu Hause mitzubringen, um die Urlaubszeit nicht mit der Suche danach verschwenden zu müssen.
Wichtig ist es natürlich, falls das Kind spezielle Medikamente benötigt, diese unbedingt mitzunehmen. Auch eine Reiseapotheke sollte mit im Koffer sein (z.B. Fieberzäpfchen, Mittel gegen Durchfall, Fieberthermometer, Wundcreme, Desinfektionsmittel, Mittel gegen Insektenstiche, Sonnenschutz mit LSF 50+,…). Falls es in der Urlaubsvorbereitung zu stressig wird, können Sie den Inhalt der Reiseapotheke z.B. auch hier bequem online bestellen.
Es macht durchaus auch Sinn, sich bereits vor Antritt der Reise über deutschsprachige oder zumindest englischsprachige Kinderärzte bzw. Kliniken vor Ort zu erkundigen, damit man im Ernstfall nicht allzu lange suchen muss.
Achtung: seit dem 26. Juni 2012 sind die Eintragungen der Kinder im eigenen Reisepass nicht mehr zulässig und gültig. Für eine Reise nach Portugal benötigen Kinder daher z.B. einen Kinderreisepass, einen eigenen Reisepass oder einen Personalausweis.
HINWEIS: Diese Webseite bzw. der ganze Online Reiseführer www.portugal-reiseinfo.de basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben, sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann von mir nicht übernommen werden.
Die Entscheidung über den Antritt einer Reise und das Verhalten vor Ort liegt allein in Ihrer Verantwortung.
Wir fahren mit unserem zwei jährigem Kind und dem Zug nach Portugal. Es kostet so viel, wie das Fliegen eigentlich kosten müsste (wegen der Umweltkosten – denn der Flug verursacht 20 mal Mehr CO2 als die Zugreise).
Mit 1000 für uns drei kommen wir hin und zurück mit einer Übernachtung im Hotel und einer im Schlafwagen)
Jedoch kann man seinem Kind noch weniger Sicherheit als im Flugzeug verschaffen – leider interessiert das auch einfach keinen, denn die Bewegungsfreiheit geht den Unternehmen vor. Zum Glück ist die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls gering. Vergleichbar mit dem plötzlichen Kindstod.
Danke für deine Tips!